In meiner Zeit (2007), als ich noch Modellbau RC Car Fahrer war, hatten wir auf unserer Strecke keine guten Kurvenbegrenzungen. Daher beschloss ich welche zu bauen.
Da es zu diesem Thema quasi keine Anleitungen gibt, habe ich mich entschlossen hier den Bau etwas zu dokumentieren.

Am Anfang stand die Frage – Welches Material dafür verwenden…….

Da man die Radien bearbeiten muss, kommt eigentlich nur Holz infrage.
Welches Holz ist dann eher eine Frage des Geldes. Sperrholz dürfte dabei das beste Preisleistungsverhältnis haben. Empfehlen würde ich aber MDF (Mitteldichtefaserplatte), daß lässt sich besser verarbeiten und reißt nicht so schnell aus. Leider ist es auch recht teuer……
Spannplatte kann ich nicht empfehlen, die schmalen Kanten sind da nicht sehr fest.

Okay, fangen wir an.

„Schablonen anfertigen“

Bei kleine und einfache Kurven kann man den Radius mit einer Schnur ausloten.
Bei komplexere Kurven ist es hilfreich sich eine Schablone an zu fertigen, wie z.B. auf ein Stück alten Teppich. Sehr genau muss dabei nicht gearbeitet werden. Wichtig ist der Anfangs- und Endpunkt, so wie die Radien.

Nun das Material.

Ich habe Sperrholz in einer Größe von 76 x 40 x 1,5cm genommen.
Die Länge ist ideal, mit kurze Platten gleicht man eventuelle Unebenheiten im Boden gut aus. Auch ein möglicher Verzug fällt nicht so ins Gewicht.

Da 15mm etwas wenig von der Höhe sind, wurden 2 Platten über einander verleimt.
Den vorderen Teil am besten mit einem Zahnspachtel oder Pinsel verteilen, damit das Holz schön flächig verleimt wird und es beim Hobeln zu so wenig wie möglich Ausrisse kommt.

Dann geht es ans Anzeichen.

1. Die Platten möglichst optimal auf die Schablone legen.

2. Die Radien anzeichnen, am besten mit Hilfe einer Schnur. Es sei denn man hat mal schnell einen Zirkel für Radien von ca. 2,5m und mehr zur Hand …..

3. Die Gehrung der Platten anzeichnen. Dort werden die Platten exakt an einander angepasst.

4. Die Platten in der Reihenfolge markieren.
Nicht vergessen!
Ich habe die Nummern eingefräst, damit sie auch nach dem Lackieren noch zu sehen sind.
(Natürlich auf der Unterseite 😉 )

Nun geht es an das Zusägen.

Für die Geraden nimmt man am besten eine Handkreissäge mit Führungsschiene.

Bei den Rundungen eine Stichsäge oder eine Bandsäge.

Hobeln

Schräge anzeichnen.
Dazu habe ich mir eine kleine Zeichenhilfe aus Reste gebastelt.
Hiermit Zeichne ich die obere Kante der Schräge.

Nun trägt man Stück für Stück vom Holz mit einem Elektrohobel ab.

An kleine Rundungen aufpassen, da kann man schnell zu viel abtragen.

Fertig gehobeltes Endsegment.

Jetzt muss alles mit einem Bandschleifer geglättet werden

Hier zeigt sich der Nachteil von Sperrholz minderer Qualität. Oft sind Fehlstellen im Holz.

Spachteln, Schleifen und Lackieren

Durch die vielen Ausrisse muss man oft mehrmals Spachteln.

Fertig gespachtelt.

Danach werden alle Kanten mit einer 45° Fase versehen.

Nach dem die erste Kurve bearbeitet ist, eine „Anprobe“

Nun werden die Segmente Grundiert und Lackiert.

Fertig 🙂
Jetzt kann der Curb verlegt werden.

Hier ein Bild vorher.

Und nachher

Angebracht sind die Curbs nur mit doppelseitigen Klebeband. Das reicht locker aus.

Hier noch eine andere Kurve

Noch ein kleiner Tipp. Damit die Kanten schön bündig zu einander stehen, kann man seitlich 2 Flachdübel mit der Flachdübelfräse einsetzen. Diese werden nur gesteckt so das man die Segmente jeder Zeit wieder trennen kann.
Runddübel gehen natürlich auch, die Flachdübel sind jedoch besser zu verarbeiten.
Die Dübellöcher habe ich erst nach dem Lackieren gefräst, sonst läuft dort auch Farbe rein und die Dübel gehen dann nur extrem schwer rein.