Aufarbeitung eines SR 358 Schwingschleifers.
Diesen habe ich durch Zufall sehr günstig im Internet erstanden.
Bis jetzt hatte ich einen 08/15 Schwingschleifer aus dem Baumarkt.
Mit dem konnte man höchstens 3 Minuten arbeiten. Danach musste man aufhören, oder aber man hat selbst nach dem Ausschalten das Gefühl man würde noch weiter schleifen – so sehr vibrierten einem die Knochen.
Also musste was neues her.
Ich habe mich im mal www umgesehen und musste schnell feststellen, dass gutes Werkzeug auch seinen Preis hat. Selbst gute gebrauchte Geräte haben ihren Preis.
Durch Zufall bin ich dann auf einen gebrauchten Metabo SR 358 gestoßen. Laut Verkäufer sollte nur die Grundplatte aus Gummi fehlen, ansonsten aber okay sein. Da er nur 15 Euro kosten sollte (aktuell neu ca. 190€ – Stand 2011) war ich doch sehr skeptisch. Trotzdem wollte ich mir die Gelegenheit nicht durch die Lappen gehen lassen.
Als das Paket endlich ankam war ich sehr gespannt.
Nach dem öffnen musste ich dann doch erst mal schlucken. „Etwas“ mehr als die Grundplatte war dann doch defekt. Bei der ersten Sichtung ist aufgefallen, dass die (Alu)Schwingplatte einen Schlag hatte und somit durchgebogen war. Auch 3 der 4 Schwingbolzen waren gebrochen. Das Stromkabel sah auch nicht mehr so toll aus. Na und das Gehäuse hatte leichte Farbspritzer. Nach dem der äußere Zustand nicht der Beste war, habe ich noch schnell getestet ob der Schleifer überhaupt noch läuft – glücklicherweise tut er es.
Nun ging es ans zerlegen.
Wie schon erwartet, sah der Schleifer innen nicht viel besser aus. Er wurde wohl zum schleifen von Trocken-bauwänden benutzt.
Zu sehen sind auch jeweils in den Ecken die defekten Schwingbolzen. Links unten der noch heile Bolzen.
Auch im Motorraum sah es nicht besser aus.
Alle Lager liefen aber noch Top!
Als erstes habe ich alles mit Pressluft ausgeblasen.
Das war eine schöne Sauerei.
Gelohnt hat es sich aber.
Vom Anker habe ich vorher leider kein Bild gemacht. Viel zu sehen war jedenfalls nicht davon……
Das Gehäuse wurde auch mit gereinigt.
Die Kohlebürsten waren glücklicherweise noch in Ordnung.
Der Gehäusedeckel besteht wohl aus feinem Moosgummi. Wovon allerding anfangs nichts zu merken war. Im aktuellen Zustand rutschte man über diesen als wäre er aus Plaste.
Nach der Reinigung mit viel warmen Wasser und Spüli kam das Moosgummi wieder langsam zum vorschein.
Ich weiß nicht ob man es sehen kann……
Die linke obere Ecke von der Grundplatte ist verbogen.
So war sie auch im gesamten leicht konvex gebogen.
Der Versuch die Grungplatte zu richten ging schon beim ersten Mal daneben. Das Material ist dafür wohl einfach zu spröde.
Links die neue Platte mit verbauten Ausgleichsgewicht.
Hier der Gehäuseboden gereinigt und mit 4 neuen Schwingbolzen versehen.
Die neue Gundplatte mit Gummisohle ist montiert.
Soweit ist er nun fertig. Was noch fehlt ist ein neues Kabel. Da ich aber momentan kein schön flexibles mehr habe, muß das alte erst mal dran bleiben.
Die Farbspritzer habe ich nicht versucht zu entfernen. Das Risko mir das Gehäuse mit Lösungsmittel zu versauen war mir zu groß.
Nun war der spannende Augenblick gekommen.
Was soll ich sagen…… es war ein Traum. Der Unterschied zwischen dem Baumarkteil und dem SR 358 ist einfach riesig. Man verspürt zwar logischerweise auch bei diesem Gerät ein vibrieren, dass aber ist nicht ansatzweise mit dem des anderen zu vergleichen. Vielleicht eher als hätte man eine elektriche Zahnbürste in der Hand – wobei ich sagen würde das bei dieser das Geräusch eher unschöner ist.
Und da wir gerade beim Geräusch sind…… Auch der Motor hört sich bei dem Metabo SR 358 irgend wie weicher an als beim 08/15 Gerät an.
Mein Fazit
Das Risiko, sich ein gebrauchtes Markengerät für 15 Euro zuzulegen und es aufzuarbeiten hat sich absolut gelohnt. Selbst mit den Ersatzteilen für 35 Euro ist es ein tolles Teil.
Hallo, wenn du mal wieder einen neuen Schwingschleifer brauchst, kannst du sehr gerne hier nachschauen: https://rati-ratgeber.de/schwingschleifer